Arbeitsmarkt
Karrieremanagement
Kündigung
Neuorientierung/Standortbestimmung

Lebenslanges Lernen, Quo vadis?

Viele Schweizer halten Weiterbildung für unnötig, dies geht aus einer kürzlich durch die Sonntagszeitung veröffentlichten Studie von Deloitte hervor. Rund 30% der von 1000 befragten Personen haben während den letzten 12 Monaten keinerlei Fort- oder Weiterbildungskurse besucht. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz hier sogar unterdurchschnittlich.

Keinen wirklichen Sinn in der konstanten Weiterbildung sehen vor allem Angestellte ohne höhere Berufsausbildung oder Hochschulabschluss, wie Deloitte feststellt. Aber auch von den besser ausgebildeten Mitarbeitern sind fast die Hälfte der befragten der Meinung, dass kontinuierliche Weiterbildung nicht notwendig sei. Dies erstaunt, denn gerade wenig gut ausgebildete Mitarbeitende haben in der Zukunft, wo Wandel, digitale Transformation und Firmenzusammenschlüsse stark zunehmen, auch weniger gute Chancen, ihren Job behalten zu können. Für Stefan Wolter, Bildungsforscher an der Universität Bern sind es aber nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Chefs und Firmen selber, die teils wenig Interesse daran zeigen. So haben Firmen oft den grösseren Anreiz, ihren bereits gut ausgebildeten Angestellten Weiterbildungen anzubieten, denn damit erhöhen sie die Loyalität des Mitarbeiters zum Unternehmen. 

Auch in meinem Schaffen als Outplacement-Berater stelle ich oft fest, die Firmen die „Schlüssellochbesetzung“ anstreben, wenn eine Stelle neu zu besetzen ist. Das heisst, man sucht Leute, welche über die haargenau passenden persönlichen wie fachlichen Eigenschaften bereits mitbringen. Darum heisst es für Mitarbeitende umso mehr, sich ihrer Kompetenzen bewusst zu sein und ihr fachliches Wissen und Erfahrung optimal einsetzen zu können. Somit ist bei Mitarbeitenden, welche von der Weiterbildung wenig halten die Überraschung dann gross, wenn sie feststellen, dass sie „links“ überholt werden von besser Ausgebildeten. Bei denjenigen, welche das Heft selber in die Hand nehmen und sich weiterbilden wollen, entsteht dann oft die Frage nach der geeigneten Bildungsrichtung. Soll ich mich spezialisieren oder soll ich „breiter“ werden. In solchen Fällen hilft eine persönliche Standortbestimmung, bei welcher der Ausbildungsbedarf aufgrund der ganz persönlichen beruflichen wie auch privaten Situation berücksichtigt wird. Die Bewusstheit über die eigenen Fähigkeiten und das optimale Einbringen der gemachten Erfahrung sind weitere wichtige Bereiche einer persönlichen Auseinandersetzung mit sich selbst und verbessern die Chancen im künftig sich stark verändernden Arbeitsmarkt immens.

Walter Burkhalter

Hier gehts direkt zur Standortbestimmung: https://www.grassgroup.ch/de/fuer-arbeitgeber/standortbestimmung-und-karrieremanagement-fuer-arbeitgeber