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Der "Schlüssel" zum Öffnen des verdeckten Arbeitsmarktes

In der Schweiz arbeiten rund 5 Millionen Menschen. Bei einer Fluktuationsrate von 10 Prozent ergeben sich pro Jahr etwa 500'000 neu zu besetzende Stellen. Davon ist ungefähr ein Drittel dem offenen Stellenmarkt zuzurechnen. Im sogenannten verdeckten Stellenmarkt schlummern also schätzungsweise 300'000 Stellen. Um diesen Stellenmarkt zu öffnen, benötigen "Stellensuchende" spezifisches Wissen über die Bearbeitung des Arbeitsmarktes.

Die Mehrheit der offenen Positionen wird nie ausgeschrieben und wird im weitesten Sinne an Personen aus den firmeneigenen Netzwerken vergeben (interne und externe Mitarbeiter). Bei den offen ausgeschriebenen Stellen besteht je nach Branche, Ebene und Funktion etc. grosse Konkurrenz unter den Bewerbern. Nicht selten sehen sich Jobsuchende mit weit über 100 Mitbewerbern konfrontiert. Wenn man sich beispielsweise über LinkedIn auf Jobs bewirbt, kann man direkt sehen, wie viele Personen sich auch schon auf diese Position beworben haben. Das stimmt meistens nicht sehr optimistisch.

Vielen Menschen, bei denen Kreativiät bezüglich der persönlichen Marketing-, bzw. Bewerbungsstrategie fehlt und die nur klassische Wege nutzen, ist deshalb die Wahrscheinlichkeit, eine offen ausgeschriebene Stelle zu kriegen, eher klein. In einer der wichtigsten Job Hunting "Bibeln" der Welt, geschrieben von Richard N. Bolles mit dem Titel "What Color is Your Parachute?" und mehr als 10 Millionen verkauften Exemplaren, wird diese Situation sehr schön in Form einer auf dem Kopf stehenden Pyramide skizziert. Die Hauptmessage dabei ist, dass viele, wenn nicht die meisten Bewerber auf eine Weise den nächsten Job suchen, welcher genau dem Gegenteil entspricht, wie Unternehmen in der Praxis Bewerber rekrutieren. Denn Unternehmen wollen in erster Linie grosse Sicherheit haben, dass sie keine Fehleinstellungen machen. Deshalb stellen sie präferiert Personen ein, die bereits im Unternehmen gearbeitet haben (z.B. als Angestellter, Contractor oder Berater) und deren "Fit" und Leistung man sehr gut beurteilen kann. Es müsste also einem externen Bewerber sehr gut gelingen, die Fähigkeiten und den Mehrwert auf überzeugende Weise zu demonstrieren (z.B. über Arbeitsproben, absolvierte Projekte, Mitarbeiterempfehlungs-Programme, Personal Branding und Referenzen).

Doch wie genau greift man nun in der Praxis auf den verdeckten Stellenmarkt zu?

  • Gehen Sie auf die Menschen in Ihrem Netzwerk zu, die Ihnen am wohlsten gesinnt sind und Ihre Leistungsfähigkeit gut kennen. Diese sind meistens gerne bereit, Sie in ihrem Netzwerk bei den relevanten Kontakten weiterzuempfehlen oder Sie mit diesen kurzzuschliessen. Es empfiehlt sich auch, eine möglichst umfassende Netzwerk-Map zu zeichnen, um alle Ihre Kontakte in Erinnerung zu rufen, die relevant sein könnten.
  • Beginnen Sie im Rahmen Ihrer laufenden Netzwerkaktivitäten Kontakt mit Menschen aufzunehmen, die sich mit Themenfeldern beschäftigen, die Sie persönlich faszinieren und wo Leidenschaft drin steckt. Auf diese Weise treffen Sie Menschen, die gleiche Interessen wie Sie haben und das ist meistens eine sehr gute Grundlage für eine zukünftige Zusammenarbeit - in welcher Form auch immer.
  • Wenn Sie bereits jemanden aus Ihrer Branche kennen, der Leute einstellen kann, dann bitten Sie um ein Treffen, um Möglichkeiten zu besprechen. Wenn Sie diese Person weniger gut kennen, fragen Sie nach einem persönlichen Treffen, um mehr über offene Jobs in der Branche zu erfahren, in Form eines sogenannten "Informationsgesprächs". Wenn das Gespräch gut verläuft, können Sie einen Schritt weitergehen und nach Unternehmensvertretern fragen, die Sie in Ihrem Funktionsbereich einstellen könnten.
  • Bauen Sie sich eine Liste mit Organisationen auf, für die Sie gerne arbeiten möchten. Nehmen Sie mit diesen Firmen Kontakt auf, seien Sie nicht "Bittsteller", sondern Geschäftspartner.
  • Wenn Sie ein erfahrener Professional sind, können Sie einem Unternehmen anbieten, auf Mandatsbasis oder als Interim-Manager zu arbeiten. Wenn Sie sich bewähren, dann besteht die Chance, dass man Sie weiter beschäftigt. Das kommt im Interim-Management bei ca. einem Drittel der Mandate vor.
  • Bauen Sie ein überzeugendes LinkedIn-Profil auf, welches Sie einzigartig positioniert, Ihre wichtigsten Leistungen und "Errungenschaften" klar zeigt und auch fokussiert zum Ausdruck bringt, in welchen Positionen Sie in Zukunft am besten eingesetzt sind. So werden Sie im Rahmen von "Active Sourcing"-Aktivitäten von Headhuntern und Rekrutierenden gefunden und mit grösserer Wahrscheinlichkeit angesprochen.

In einer persönlichen Standortbestimmung lernen Sie, wie Sie diese und weitere Empfehlungen in die Praxis umsetzen und dabei Freude am "Netzwerken" gewinnen. Das absolut Wichtigste am Netzwerken ist, man muss es einfach "Tun" und der gewünschte Erfolg wird nicht ausbleiben.

Hier gehts direkt zur Standortbestimmung: https://www.grassgroup.ch/de/fuer-privatpersonen/standortbestimmung-und-karriereentwicklung