Probezeit

«Die ersten 100 Tage»

Nicht nur im Bundesrat sondern auch im beruflichen Umfeld sind die ersten 100 Amts- oder eben Arbeitstage für eine optimale Entwicklung der neuen Position von hoher Bedeutung.

Die Übernahme eines neuen Aufgabengebiets ist verbunden mit Vorfreude auf den Neuanfang und Unsicherheit über die neue Situation. Vielfach entscheiden bereits die ersten 100 Tage über die Zukunft von Ihnen in dieser Position. Planen Sie deshalb diese ersten hundert Tage bewusst:

  • Klären Sie Erwartungen und tauschen Sie Informationen aus.
  • Bestimmen Sie Prioritäten im Hinblick auf die Aufgaben.
  • Bauen Sie Beziehungen auf.
  • Lernen Sie die neue Unternehmenskultur, die organisatorische Funktionsweise und die Praktiken am neuen Ort verstehen.
  • Vereinbaren Sie zeitlich festgelegte Aktionspläne.
  • Bestimmen Sie einige Leistungen, die als schnelle Erfolge angesehen werden können.
  • Überprüfen Sie Ihre Fortschritte wöchentlich.

Hundert Tage zum Erfolg

Diese Vorbereitung beginnt bereits nach dem Vorstellungsgespräch.Machen Sie sich Gedanken darüber, welche Schwierigkeiten im neuen Job auf Sie zukommen könnten, überlegen Sie sich, welche Fragen noch nicht geklärt wurden. Versuchen Sie, sich mental bereits in dieser Position zu sehen. Welche Gefühle kommen dabei bei Ihnen auf? Halten Sie sie schriftlich fest und entwickeln Sie Strategien zu Ihrem Vorgehen.

Strategie Nummer 1: Der Chef

Ihr Verhältnis zum Vorgesetzten ist in den ersten 100 Tagen von primärer Bedeutung. Versuchen Sie ein gutes Verhältnis zu ihm aufzubauen.

Sechs Empfehlungen zur ersten Strategie:

  1. Versuchen Sie bereits beim Anstellungsgespräch zu eruieren, was Ihrem Chef wichtig ist.
  2. Identifizieren Sie fehlende Erfahrungen oder Qualifikationen Ihrerseits.
  3. Setzen Sie ergebnisorientierte Prioritäten.
  4. Machen Sie die Unternehmenskultur zu Ihrer eigenen.
  5. Einigen Sie sich mit Ihrem Chef über einen ausgewogenen Informationsaustausch.
  6. Suchen Sie immer wieder das persönliche Gespräch.

Notieren Sie sich nach der ersten Arbeitswoche einige ergebnisorientierte Prioritäten, die Sie in Zukunft setzen möchten.

Strategie Nummer 2: Die Mitarbeiter

Nach Ihren Vorgesetzten sind Ihre neuen KollegInnen Ihre wichtigsten Partner auf dem Weg in eine neue erfolgreiche Zukunft. Die Akzeptanz hängt weitgehend von Ihrem Geschick ab.

Zwei Empfehlungen:

  1. Ergründen Sie die Charakter Ihrer Kollegen und Kolleginnen
  2. Machen Sie sich Ihre wichtigsten Mitarbeiter im Team zu Partnern

Schreiben Sie sich dazu die Namen aller Mitarbeiter Ihres näheren Umfeldes auf. Notieren Sie, was Ihnen zu jeder Person spezifisch einfällt. Notieren Sie aber bewusst nur positive Eindrücke.

Überlegen Sie sich, bei welchen Personen es etwas schwieriger war positive Punkte hervorzuheben, notieren Sie sich die Namen und weshalb dies der Fall ist.

Versuchen Sie nun selbstkritisch zu hinterfragen, ob dieser Negativeindruck nur auf Sympathie oder Antipathie beruht oder ob er sachlich begründbar ist.

Strategie Nr. 3: Zwischenmenschliche Konflikte abbauen

Auch für Ihre Mitarbeiter ist die neue Stellenbesetzung eine Periode der Unsicherheit, selbst wenn Sie wissen, wie alles läuft. Die Mitarbeiter müssen erwarten, dass der neue Stelleninhaber sachliche und kulturelle Änderungen vornimmt. Nicht jeder Kollege kann sich umgehend an eine Veränderung gewöhnen, deshalb ist auch hier Ihr Fingerspitzengefühl gefragt.

Zehn Empfehlungen zur dritten Strategie:

  1. Machen Sie Bekanntschaft mit den neuen Mitarbeitern
  2. Machen Sie von Anfang an klar, auf welche Art Sie sich die Zusammenarbeit vorstellen. (Führungsstil)
  3. Versuchen Sie Ihre Vorgänger und die vormaligen Zustände nicht zu kritisieren
  4. Fällen Sie in den ersten 100 Tagen wenn möglich keine Entscheidungen, welche die Organisation die Mitarbeiter oder die Strategie betreffen. Falls sich dies nicht vermeiden lässt, gehen Sie subtil vor.
  5. Unterschätzen Sie die Zeit für Veränderungen nicht
  6. Testen Sie Änderungen in dem Sie diese als Pilotprojekte betrachten
  7. Lernen Sie die informelle Struktur Ihres Umfeldes kennen
  8. Versuchen Sie zu delegieren, machen Sie Ihre Mitarbeiter zu selbständigen Persönlichkeiten
  9. Scharen Sie keinen engen Kreis um sich herum
  10. Suchen Sie den Kontakt zu einem kompetenten Gesprächspartner

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